Zwangsheirat: Wenn Mädchen nach den Ferien im Herkunftsland bleiben
Heiratsverschleppung kommt auch in der Schweiz vor. Ahnungslose Teenager (meistens Mädchen) fliegen mit ihren Eltern in die Ferien ins Herkunftsland und werden dann dort vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Hochzeit ist bereits vorbereitet, und es gibt kein Rückflugticket in die Schweiz.
Die potentiellen Opfer von Zwangsheirat sind junge Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, die in schon in zweiter oder sogar dritter Generation in der Schweiz leben. Sie sitzen in den Abschlussklassen der Sekundarschulen. Manche sind sich bewusst, dass eine Heirat schon bald auf sie zukommen könnte, andere werden völlig überrascht und vor vollendete Tatsachen gestellt. Der Verein Sabatina Schweiz setzt sich diese Opfer ein, auch präventiv, und auch bei Ehrgewalt. Wie Betroffenen oder potentiell Gefährdeten geholfen werden kann, erfahren Sie auf der Webseite des Vereins.
«Wir setzen präventiv an und greifen das Thema bei einem Schulbesuch in Abschlussklassen auf. Bislang waren wir flankierend in der Projektwoche der SEK Befang in Sulgen TG zu Gast, und mit einem eigenen Programm (Film & Diskussion, ein Nachmittag) waren wir in der SEK Bürglen. Die Einladung erfolgte jeweils über die SSA», berichtet der Verein. Er hat weitere Schulen in der Region angeschrieben und Projektnachmittage angeboten.
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