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VTHEI führte erfolgreich Niveaucheck für Lernende ein

• Berufsbildung

Der Verband Thurgauer Elektro-Installationsfirmen hat vor zwei Jahren einen Niveaucheck für angehende Lernende eingeführt. Mit diesem sollte vor dem Beginn der Lehre sichergestellt werden, dass der Jugendliche tatsächlich die richtige Wahl getroffen hat. Das Konzept ist erfolgreich.

Vor gut zwei Jahren schrillten beim Verband Thurgauer Elektro-Installationsfirmen (VThEI) intern die Alarmglocken. Denn damals, so hielt der VTHEI-Vorstand in einem Rundschreiben an seine Mitglieder im Oktober 2016 fest, musste man bei den Semestergesprächen einen neuen Umteilungsrekord von 16 Elektroinstallateuren EFZ (4jährige Lehre) zu Montage-Elektrikern EFZ (3jährige Lehre) hinnehmen.
Schulische Leistungen liessen nach
Die Durchlässigkeit zwischen den Lehrberufen bleibt nach wie vor, «trotzdem sollte die erste Berufswahl weiterhin dem Niveau der Lernenden entsprechen», hiess es im Schreiben. Tatsächlich musste man beim VThEI feststellen, dass bei vielen Lernenden nach der Lehrvertragsunterzeichnung die Leistung in der Schule nachgelassen hatten. Dies wiederum könnte, so wurde gemutmasst, mitunter ein Grund dafür sein, dass die Schülerinnen und Schülerinnen fast ein Jahr später im Berufsschulunterricht nicht mehr anknüpfen könnten und damit im falschen Lehrberuf eingeteilt sind.
Verantwortung bleibt bei den Lehrbetrieben
Aus diesem Grund erarbeitete eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des VThEI-Chefexperten Sandro Cangina, Hüttwilen, einen Niveaucheck, welcher erstmals im Sommer 2017 zum Einsatz kam. Geprüft werden dabei Kenntnisse, die speziell auf die Elektroberufe zugeschnitten sind. Anfangs Juni, vor Lehrbeginn, werden die Schülerinnen und Schüler, die einen Lehrvertrag als Elektroinstallateur oder Montageelektriker abgeschlossen haben, zur Standortbestimmung ans Bildungszentrum für Technik in Frauenfeld aufgeboten. Der Test wird anschliessend von einer Fachperson ausgewertet und eine Einteilungsempfehlung wird abgegeben. Die Auswertung und Einteilungsempfehlung werden danach dem Ausbildungsbetrieb zugestellt. Dieser sucht dann auch das Gespräch mit dem Jugendlichen und dessen Eltern um die Auswertung zu besprechen. «Die Verantwortung für die richtige Einteilung bleibt nach wie vor bei den Lehrbetrieben», so Cangina.
Lehrer werden frühzeitig informiert
Erste Rückmeldungen zeigten, dass dieser obligatorische Test viele Vorteile hat. «Die Schüler lernen nach wie vor, sei es, um einer drohenden Umstufung vor Lehrbeginn zu entgehen. Oder was umso erfreulicher wäre, vielleicht doch noch eine Umteilung vom Montage-Elektriker zum Elektroinstallateur zu erreichen. Schliesslich ist das ja sozusagen eine zweite Chance», hat Cangina erkannt. Damit die angehenden Lernenden gut vorbereitet den Niveaucheck antreten, werden die Lehrer in der Sekundarschule schon frühzeitig von den Lehrbetrieben über die Anforderungen des Niveauchecks informiert. Dieses Vorgehen ist in der Schweiz einzigartig in der Berufsbildung. Der VThEI hat für die Vorbereitung der Schüler auf den Niveaucheck, Unterlagen für die Lehrpersonen zusammengestellt. Bezug und nähere Infos sind unter www.VThEI.ch zu finden.


Bericht: Christof Lampart

 

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