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Archäologie im See vor Güttingen

• Museum für Archäologie

Die archäologischen Untersuchungen am sogenannten Mäuseturm vor Güttingen schreiten voran. Neben dem Turm werden auch die spätbronzezeitlichen Reste einer Pfahlbausiedlung sowie römische Holzkonstruktionen im See dokumentiert. Für Neugierige findet am Gründonnerstag, 18. April ab 15:00 h, eine Informationsveranstaltung statt.

Seit rund 2 Monaten finden im Flachwasserbereich vor Güttingen erneut Untersuchungen durch das Amt für Archäologie Thurgau statt. Auf der etwa 240 Meter vom Ufer entfernten inselartigen Untiefe befindet sich eine massive Holzkonstruktion. Umstellt ist die Konstruktion in einem Quadrat von 15 x 15 Meter mit Pfählen, die mittels dendrochronologischer Analyse ins 12. Jahrhundert n. Chr. datiert werden konnten. Im Mittelalter stand hier also eine Turmanlage, wie sie ähnlich in den Hafenanlagen von Arbon oder Rorschach-Heideländle einmal bestanden. 

Bei den taucharchäologischen Untersuchungen 2017 und 2018 kamen zusätzlich die Reste einer spätbronzezeitlichen Pfahlbausiedlung zum Vorschein. Untersuchte Pfähle weiter draussen im See datieren in römische Zeit. Beide Pfahlfeldbereiche werden dieses Jahr weiter untersucht, um ihre Dimension abschätzen zu können.
Die neusten Funde bei der Untiefe des Mäuseturms lassen vermuten, dass Teile der Konstruktion römisch sein könnten. Der mittelalterliche Mäuseturm hätte in dem Fall einen römischen Vorgänger. Die in diesem Jahr geborgen Hölzer werden aktuell untersucht und liefern bald neue Erkenntnisse.

Das geborgene Fundmaterial der Tauchgrabungen und auch die Pfähle zeigen starke Erosionsspuren. Deshalb wurden die Arbeiten auch dieses Jahr fortgesetzt. So können die Holzkonstruktionen dokumentiert, beprobt und weiteres Fundmaterial geborgen werden, bevor die Fundstelle verloren geht.
Die Taucharchäologen haben die aufwändige Infrastruktur, die eine Tauchgrabung benötigt, am Hafen von Güttingen und auf dem Arbeitsfloss, das vor Ort verankert ist, eingerichtet. Noch bis Ende April werden die archäologischen Untersuchungen fortgesetzt.

Informationen zu den laufenden Arbeiten sind beim Hafen Güttingen angebracht oder auf der Homepage des Amtes für Archäologie nachzulesen www.archäologie.tg.ch. Für Neugierige findet am Gründonnerstag, 18. April ab 15:00 h, eine Informationsveranstaltung statt. Gezeigt und erklärt werden die Abläufe der Tauchgrabung, die Beprobung und Analyse der Hölzer sowie das neuste Fundmaterial. Bei guter Witterung kann das Arbeitsfloss und die Fundstelle im See vom Boot aus besichtig werden.

 

Informationen Mäuseturm

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